Lege mich in Fesseln, und ich gehöre dir

Die Freuden eines Lustobjektes

Johanna Weber -- 14.06.2015   Themen: Lustobjekt Genuss-SM Bondage

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Ich liebe dieses Spiel. Das Spiel mit der Lust. Die Lust des anderen in meiner Hand. Ich kann mir das nehmen, was ich will. Wer Schlimmes denkt, würde sagen, dass ich meinen Spielpartner benutze....
Ja, ich stehe dazu, dass ich ein sehr erotischer Mensch bin. Für mich ist dies kein Konflikt mit meiner dominanten Rolle. Im Gegenteil, es paßt prima, denn ich bin ja der aktive Part.

Worum geht es bei einem solchen Spiel?

Ich stelle fest, dass es bei nicht wenigen Menschen ein Bedürfnis danach gibt, Mal schmutzig, versaut, pervers zu sein. Mal so richtig die Geilheit ausleben.

Genial ist natürlich, wenn man dazu vom Partner angestachelt wird und beide sich so gegenseitig hochschaukeln. Noch genialer ist für viele, wenn man sich diesem Gegenüber als Sexualobjekt überläßt und mit sich alles machen läßt. Ich möchte hier von der frau als dominanten Part sprechen und dem Mann als passiven Part. Traurigerweise sind die meisten meiner Geschlechtsgenossinnen nicht sehr geübt in der lustvollen Führungsrolle oder sie haben einfach kein Interesse dran. Die sexuell fordernde Frau ist leider nach wie vor gesellschaftlich nicht besonders hoch angehen und gilt doch eher als Flittchen, denn als passable Partnerin, Ehefrau und Mutter.
Sehr Schade.
Aber gut für mich.

Ich persönlich finde es oft sogar viel leichter so etwas mit einer „fremden“ Person zu erleben als mit einer sehr vertrauten.

Man muss sich keine Gedanken machen, ob einem DAS eventuell beim nächsten Treffen oder sogar am nächsten Morgen am Frühstückstisch peinlich ist. Und man muss sich auch nicht lähmen lassen in seinem Verhalten durch schon seit Jahren bekannte Empfindlichkeiten der anderen Person gegenüber. Man kann sich mit einer „fremden“ Person komplett gehen lassen, denn man sieht sich ja vielleicht nie wieder. Das Treffen dient nur dem einen Zweck - der beiderseitigen Lust.

Für mich steht bei solchen Spielen oft das beste Stück des Mannes im Zentrum. Nun, wie soll ich das Körperteil nennen, um nicht gegen das Jugendschutzgesetz zu verstoßen? Ich werde einfach immer ein wenig drum rum schreiben.

Alleine die Tatsache, dass ich die Körpermitte eine sehr lange Zeit in das Zentrum meiner Aufmerksamkeit stelle, ist für viele sehr aufregend. Für mich ist das auch aufregend, denn im Grunde tut man so was doch nicht. Oh, der Reiz des Verbotenen... Ich reduziere die Person auf sein Geschlechtsteil.

Wann darf man so was denn? Im bizarren Spiel darf man das. Für mich war es Anfangs ein großer Reiz, die political correctness über Bord zu werfen.

Mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt und genieße es.

Besonders gerne beginne ich die Session damit, dass mein Spielobjekt komplett nackt, stehend mit dem Rücken zur Tür auf mich warten muss. Es ist jedes Mal sehr spannend für mich zu sehen, wie er reagiert, wenn ich hereinkomme. Nein, ich meine nicht, wie der Mensch reagiert und ob er sich umdreht oder bewegt. Nein, ich bin immer neugierig, was mir so geboten wird, wenn ich langsam um mein lebendes Spielzeug herum schreite... Zunächst tue ich gerne so, als ob mich das herausragende Körperteil gar nicht interessiert. Ich muss ja erst Mal ausführlich von allen Seiten eine Inspektion vornehmen. Doch dann fällt mir plötzlich auf, was da denn so Hübsches zu sehen ist...

„Ach, was ist da denn passiert?“ Besonders genial ist dies Spiel, wenn die Augen desjenigen verbunden sind. Dann ist die Wahrnehmung noch intensiver. Er weiß nicht, wo ich hin schaue. Aber meine Worte und vielleicht auch ein kleiner Handgriff sagen alles. Er weiß genau, dass ich ungeniert auf seinen Schwengel schaue. Und das mit Genuss. Und das eine ganze Zeit. Herrlich die Reaktion zu beobachten.

Schön ist dabei auch, wenn ich meinen Spielpartner zuvor gefesselt habe. Dann erscheint mir die Reduzierung auf die Rolle als mein Lovetoy noch eindeutiger.

Es geht dabei nicht darum, dass ich ihn kunstvoll mit den erlesensten Shibari-Knoten versehe, sondern es geht um das Fixiert sein. Kollegin, Velvet Steel, nennt das scherzhaft „Quick&Dirty“-Fesselungen. Ja, so könnte man das nennen.

Wichtig ist, die Fesselung muss fest sein. Sie soll sich auf jeden Fall so anfühlen, als ob man nicht mehr raus kommt.

In den aller seltensten Fällen wird sich gewehrt. Darum geht es auch nicht. Es geht um das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Eigentlich ist es eine strenge Form der kompletten Hingabe. Und das ist ja etwas Wunderschönes.

Sollte beim Fesseln noch ein wenig Seil übrig sein, so kann man das beste Stück gleich mit einbinden. Das sieht sehr dekorativ aus. Also, mir gefällt es. Ich liebe Schwanz-Bondage. Soll sich angeblich auch ganz toll anfühlen.

Im Laufe der Session werde ich natürlich immer lustvoller und fordere auch Berührungen von meinem Lustobjekt ein. Ich sage oder zeige ihm sehr deutlich, was er zu tun hat. Das erleichtert die Aufgabe enorm, und ich bekomme so am schnellsten, was mir zusagt. Er hat die Kontrolle komplett an mich abgegeben. Aber seine Geilheit steigert sich natürlich auch, wenn er merkt, das durch seine Berührungen bei mir die Lust entfacht wird. Ja, ich kann sehr lustvoll sein, und bin das auch sehr gerne. Ja, ich liebe es Männer für diese Zwecke zu benutzen.

Es ist in der Regel nicht ihr Schade.


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